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Frauen- vs. Männerkräuter

  • Autorenbild: Bianca Bruckner
    Bianca Bruckner
  • 9. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Vor kurzem, bei einer Kräuterwanderung, stellte ein Teilnehmer eine Frage, die mich zum Nachdenken gebracht hat: „Warum spricht man eigentlich immer nur von Frauenkräutern? Gibt es keine Männerkräuter?“


Ich musste lächeln, weil ich diese Frage so noch nie gehört hatte, und gleichzeitig, weil sie eigentlich so naheliegend ist.


Tatsächlich begegnet man in der Kräuterkunde fast überall den sogenannten Frauenkräutern. Viele Pflanzen wurden über Jahrhunderte hinweg vor allem zur Unterstützung weiblicher Themen eingesetzt – von der ersten Menstruation über Schwangerschaft bis hin zu den Wechseljahren. Deshalb tragen sie diesen Namen, auch wenn sie natürlich grundsätzlich für jeden Menschen hilfreich sein können.


Besonders bekannt ist der Frauenmantel. Er gilt als eine Art Beschützerin der Weiblichkeit und wird geschätzt für seine regulierende und stärkende Wirkung auf den Zyklus und die Gebärmutter.

Die Schafgarbe wiederum hat eine lange Tradition bei Frauenbeschwerden. Ihre krampflösenden und durchblutungsfördernden Eigenschaften machen sie zu einer wertvollen Helferin bei Menstruationsbeschwerden und sie wird häufig eingesetzt, um den Unterleib zu entspannen.

Ein weiteres wichtiges Frauenkraut sind die Himbeerblätter, die vor allem in der Schwangerschaft beliebt sind. Ihr Tee wird in den letzten Wochen gern getrunken, da er die Gebärmutter sanft auf die Geburt vorbereitet (habe ich auch zur Geburtsvorbereitung gemacht).

Mönchspfeffer hingegen ist für viele Frauen ein treuer Begleiter bei Zyklusstörungen, Kinderwunsch oder Wechseljahresbeschwerden, da er regulierend auf den Hormonhaushalt wirken kann.

Und dann gibt es noch Pflanzen wie Salbei, der kühlend und schweißhemmend wirkt, oder Johanniskraut, das Licht und Leichtigkeit schenkt und besonders in hormonellen Umbruchzeiten hilfreich sein kann.


Frauenkräuter sind also nicht nur Heilpflanzen, sie sind Begleiterinnen ❤️ Sie stehen Frauen in ganz unterschiedlichen Lebensphasen zur Seite, oft leise, manchmal kraftvoll – und immer in enger Verbindung mit der Natur.


Und was ist nun mit den Männern? Auch sie profitieren natürlich von den Heilpflanzen, manche gelten sogar ganz speziell als „Männerkräuter“, etwa zur Unterstützung der Prostata, zur Stärkung oder zur Stressreduktion. Dieses spannende Thema verdient jedoch einen eigenen Beitrag, auf den ich ein anderes Mal eingehen werde.


Als wir nach der Wanderung noch ein Stück gemeinsam weitergingen, musste ich über die Frage des Teilnehmers erneut nachdenken. Vielleicht liegt genau darin die Schönheit der Kräuterkunde: dass sie uns einlädt, genauer hinzuschauen, alte Begriffe zu hinterfragen und neue Verbindungen zu entdecken – zwischen Mensch und Pflanze, zwischen Weiblichkeit und Männlichkeit, zwischen Tradition und dem, was wir heute daraus machen können.


Wenn auch du Lust hast altes Wissen neu zu entdecken und mehr über unsere Wild- und Heilpflanzen zu lernen, dann sei am 18.10. bei unserer Herbstkräutertour dabei ✨





 
 
 

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